Bach – Adventskantaten

Sonntag, 18. Dezember 2022

Kirche Maria Frieden

Kantaten „Schwingt freudig euch empor“ (BWV 36) und „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!“ (BWV 132)

Christina Boner (Sopran), Tobias Knaus (Altus), Akinobu Ono (Tenor), Sebastian Leon (Bass),
Ensemble Le Phénix, Dirk Trüten (Orgel)

Bachs Kirchenkantaten gehören zweifelsohne zu den grossartigsten Werken dieser Gattung. In unserem diesjährigen Adventskonzert erklingen mit den Kantaten „Schwingt freudig euch empor“ (BWV 36) und „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!“ (BWV 132) gleich zwei Meisterwerke Bachs, die textlich die gesamte Adventszeit umschliessen.

Bach brachte seine Kantate BWV 36 erstmals am 1. Advent 1731 zur Aufführung. Das Werk beruht auf einer Glückwunschkantate für Charlotte Friederike Wilhelmine von Anhalt-Köthen, die er einige Jahre zuvor verfasst hatte. Da er diese Musik offenbar für gelungen erachtete, arbeitete Bach sie zu der vorliegenden Adventskantate um, wobei er sie um drei Strophen des alten Adventslieds „Nun komm, der Heiden Heiland“ erweiterte. Zugleich untergliederte er das Werk dergestalt, dass der erste Teil vor der Predigt und der zweite Teil nach der Predigt erklingen sollte. Die erste Aufführung der für den vierten Adventssonntag bestimmten Kantate BWV 132 fand am 22. Dezember 1715 in Weimar statt. Das Libretto nimmt Bezug auf das Evangelium dieses Sonntags, welches die Geschichte von Johannes dem Täufer erzählt. So erscheint die Ermahnung, dem Herrn die Wege zu bereiten, bereits in der einleitenden Sopranarie. Der Schlusschoral ist ein Gebet um Gottes Güte und Gnade.

Seit dem Jahr 2000 spielen und organisieren die beiden Cellisten Mathias Kleiböhmer und Christine Meyer Projekte unter dem Namen „le phénix“, sei es als Celloduo, Kammermusik-Ensemble oder in Orchesterbesetzung. Allen Projekten gemeinsam ist der Anspruch auf höchste musikalische Qualität, basierend auf den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis. Alle Mitwirkenden haben sowohl modernes als auch historisches Instrumentalspiel studiert und bringen durch ihr Engagement bei „le phénix“ vielfältige Impulse in die Arbeit ein. „le phénix“ besteht aus einer festen Stammbesetzung, die gleichermassen für Qualität und Kontinuität steht. Daraus formieren sich immer wieder Kammermusikensembles für einzelne Projekte. Das „orchester le phénix“ trat mit Solisten wie John Holloway, Heinz Holliger, Maurice Steger, Pierre Favre, Christophe Coin, Giora Feidman, Andreas Staier, Sergio Azzolini, Nuria Rial und Emma Kirkby auf. In regelmässigen Abständen spielt das Orchester CDs ein, und wurde dafür schon zweimal mit dem renommierten Echo Klassik Preis ausgezeichnet (Duport Cellokonzerte 2010, Wagenseil Cellokonzerte 2016). Die Produktion mit inszenierten Bach-Kantaten war am Theater Chur und am Bergen International Festival (Norwegen) zu sehen. Das Schaffen von „le phénix“ wird in ausserdem in regelmässigen Radio-Übertragungen von Konzerten dokumentiert. Die neueste CD mit Cembalokonzerten von Michel Corrette (Solist: Vital Julian Frey) erschien Ende 2021.