Kammermusikkonzert

Sonntag, 9. März 2025

Kirche Maria Frieden

Werke von Francesco Bonporti (1672-1749)

Daria Zappa (Violine), Inès Morin (Violine), Stefania Verità (Violoncello), Massimilino Matesic (Cembalo), Emanuele Forni (Theorbe), Dirk Trüten (Orgel)

Neben den grossen Komponisten der italienischen Barockmusik Corelli und Vivaldi ist Francesco Bonporti (1672-1749) heute nur wenigen geläufig. Zu Unrecht, denn seine extrvagante und sehr persönliche Musik gehört zum Besten dieser Epoche, was sich nicht zuletzt daran zeigt, dass kein geringerer als Johann Sebastian Bach seine Werke kopierte und sich zum Vorbild nahm. Bekannt ist auch, dass der damals berühmte Geiger Francesco Maria Veracini die Inventionen Bonportis in sein Repertoire aufnahm und sie während seiner Tourneen durch Europa häufig spielte. Nicht zuletzt am Wiener Kaiserhof gehörte seine Werke zum Repertoire der Hofmusik. Wie Vivaldi war Bonporti Priester. Während aber Vivaldi in Venedig zum Star wurde, lebte Bonporti zurückgezogen im provinziellen Trient und stellte sich musikalisch nie ins Rampenlicht. Ganz im Gegenteil bezeichnete er sich selbst als «dilettante». Vielleicht standen Bescheidenheit und berufliche Zerrissenheit einer grösseren Karriere dieses äusserst begabten vielseitig gebildeten Musikers entgegen, der nach seinem Philosophiestudium in Trient und Innsbruck das Priesterseminar in Rom besuchte. Dort erhielt er Kompositionsunterricht bei Giuseppe Ottavio Pitoni und verfeinerte sein Violinunterricht bei Arcangelo Corelli. 1695 nach Trient zurückgekehrt, wurde er kurze Zeit darauf zum Priester geweiht. In seiner am idealen Schnittpunkt zwischen deutscher und italienischer Kultur gelegenen Heimatstadt blieb er bis 1740 und wartete vergeblich auf das Domherrenamt, das ihm nie verliehen wurde.